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Mitten ins Ziel oder voll daneben?

Die spannendste Kurve, die es zu sehen gibt, ist die Zinskurve. Und zwar nicht nur für professionelle Anleger und Reiche. Sondern gerade auch wenn man wenig Geld hat.

Wer nicht genug Geld hat, um es anzulegen, für den ist das Verfolgen der Nachrichten und Kommentare, die täglich über die Entwicklung von Zinssätzen veröffentlicht werden, so langweilig wie die Betrachtung von Farbe, die trocknet. 2,25 oder 2 Prozent? Vielleicht auch 2,5? Ist doch egal, geht mich nichts an, meint der Nichtanleger. Was nachweislich falsch ist.

Zinssatzänderungen haben Auswirkungen für alle: Auch wer wenig Geld hat, wohnt – meist zur Miete – und arbeitet, mehrheitlich in einem Angestelltenverhältnis. Und darüber, ob man höhere oder tiefere Mieten zahlt sowie die Höhe (oder Tiefe) der zukünftigen Rente aus der beruflichen Vorsorge entscheiden – die Zinsen.

Die längste Zeit, während der vergangenen circa 200 Jahre nämlich, lag der Realzins – der Zins, der bleibt, wenn man die Inflation abzieht – bei circa 2 Prozent. Weshalb sind dann die Zinsen, die man für Bankkredite zahlt, deutlich höher? Weil es sich dabei um Schulden ohne Sicherheit handelt, wofür, vereinfacht gesagt, eine Risikoprämie bezahlt werden muss.

Seit ungefähr zehn Jahren, Sie haben es schon gehört, ist das nicht mehr so mit den 2 Prozent Nominalzins. Seit den heftigen Eingriffen der Notenbanken während und nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 in den Geldkreislauf sank der Realzins auf plus/minus null.

Nichts ist aber noch nicht alles. In den vergangenen vier Jahren waren die Zinsen auf Girokonto-Guthaben bei der Schweizerischen Nationalbank sowie für langfristige Schulden des Bunds negativ. Was soviel heisst wie: Wer seiner Schweizer Bank Mittel gibt (über einem bestimmten, hohen Freibetrag) beziehungsweise wer Gläubiger der Eidgenossenschaft ist, zahlt dafür, dass er sein Geld sicher aufbewahren lassen darf. Falls Ihnen das zu weit weg ist von Ihrer Lebensrealität – diese Entwicklung ist auch dafür verantwortlich, dass Sie keinen Zins mehr bekommen auf Ihrem Bankkonto.

Vernachlässigen wir in diesem kleinen Artikel die grossen Fragen, was es für die Wirtschaft bedeutet, wenn der finanzielle Anreiz wegfällt, auf eigenen Konsum zu verzichten und das Geld jemandem zum Investieren zu überlassen. Oder was die Auswirkungen auf zukünftige Pensionierten-Generationen sein könnten. Nur so viel: Ökonomen sind sich darüber uneinig. Was, nebenbei bemerkt, Business as usual bedeutet.

Kümmern wir uns stattdessen um die ebenfalls grosse Frage, wie ein Zinseinkommen erzielt werden kann in der Nullzins-Zeit. Geht das überhaupt? Ja. Das war die gute Nachricht. Die schlechte: nicht ganz ohne Risiko, Sie erinnern sich an die Risikoprämie. Bevor Sie die Lektüre dieses Artikels abbrechen – das Risiko kann überschaubar sein, wenn man Geld statt Ländern, Städten et cetera Unternehmen leiht.

Gut aufgestellte, gesunde Firmen, die Fremdkapital benötigen, zahlen dafür 2 bis 3 Prozent. Oder 3 bis 4. Oder 5 und mehr. Das war kein Verschreiber. Der Grund für den Unterschied ist nicht die Risikoprämie, die ist in diesen Fällen etwa gleich hoch. Es ist die Währung, in der das jeweilige Unternehmen die Mittel beschaffen möchte, die dafür verantwortlich ist.

Es gibt empfehlenswerte Schweizer Franken-Obligationen, die zwischen zwei und drei Prozent rentieren. Und solche in Euro, bei denen Anleger drei bis vier Prozent holen. Respektive fünf oder mehr Prozent in Dollar oder Pfund. Das hat teilweise mit den unterschiedlichen Zinsniveaus zu tun. In Amerika und im Vereinigten Königreich sind die Zinsen nicht bei null, sondern bei 2 bis 2,25 beziehungsweise 0,75 Prozent. Das Problem? Die Währung. Je nachdem in welcher Währung ein Anleger rechnet, kann er Währungsverluste oder, idealerweise, -gewinne machen. Zweiteres ist zugegebenermassen seltener der Fall, wenn man in Franken rechnet.

Schlecht bewertet, guter Schuldner

Das andere Problem: Unternehmen, die Zinsen in der erwähnten Höhe zahlen, gehören nicht zu den bestbewerteten ihrer Branche, eher zu den zweit- oder drittbesten. Viele davon haben zwar eine «Investment Grade»-Bewertung, doch das kann ändern. Aus «High Yield» (Hohes Renditeziel, aber OK -Firma) kann «Junk» (Abfall, Zombiefirma) werden.

Weshalb man Privatanlegern solche Investments dennoch empfehlen darf: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein, sagen wir, B-Unternehmen seine Schulden nicht zurückzahlt, ist nur unwesentlich grösser, als dass ein A-Unternehmen dies nicht tut. Und das ist ein statistisch belegter Fakt. Alles unklar? Drum noch einmal: Das A-Unternehmen zahlt seine Schulden, für die es fast keinen Zins zahlt, zurück. Das ist fast sicher. Und das B-Unternehmen zahlt seine Schulden, für die es einen recht hohen Zins zahlt, ebenfalls zurück. Das ist ebenfalls fast sicher. Weil nämlich das B-Unternehmen, falls es seine Schulden doch nicht zurückbezahlen sollte, nie mehr Geld bekommen würde – und also den Laden zumachen müsste.

Aber, wie geschrieben. Sicher ist das alles nicht. Bloss fast sicher. Denn ganz sichere Prognosen, die die Zukunft betreffen, gibt es nicht.

Mark van Huisseling

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Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

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