Nebenprodukte in der Hauptrolle
Genau wie über die ganzheitliche Verwertung machen wir uns auch über Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion zu wenige Gedanken. Dabei gibt es hierzu bereits viele innovative Lösungen. Die hiesige Mischfutterindustrie veredelt nämlich viele Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung zu wertvollem Futter für die Nutztiere. Zum Beispiel Mühlenprodukte, Ölkuchen oder Zuckerrübenschnitzel. Schweine verwerten zahlreiche Nebenprodukte der Lebensmittelverarbeitung sogar direkt: Molke aus der Käseherstellung oder Mahl- und Schälprodukte aus der Getreide- und Kartoffelverarbeitung. Das verhindert die Verschwendung wertvoller Rohstoffe.
Schweizer Grasfresser wiederum ernähren sich zu 87 Prozent von Raufutter, also von Gras oder Heu. Zwei Drittel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche hierzulande sind Grasland und eignen sich deshalb auch nicht für den Ackerbau. Der Mensch kann Gras wegen des hohen Faseranteils nicht selber nutzen, Rinder, Kühe, Ziegen, Schafe und Pferde dagegen schon. So erzeugt die Weidewirtschaft hochwertige Nahrungsmittel auf Flächen, die sonst ungenutzt blieben. Die als Kraftfutter importierten Sojaprodukte stammen bereits heute zu 96 Prozent aus verantwortungsbewusstem, zertifiziertem Anbau.