Ob Anlegen oder Anlage: Mehr Treffer landen Leute, die ein weites Feld abdecken.
Ob Anlegen oder Anlage: Mehr Treffer landen Leute, die ein weites Feld abdecken. (Alamy)
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Wer breit streut, räumt mehr ab

HIT THE MARK Soll man seine Investitionen diversifizieren? Im Prinzip ja, doch macht das noch lange nicht jeden Knallkopf zum Warren Buffett.

«Oktober, das ist einer der besonders gefährlichen Monate, um am Aktienmarkt zu spekulieren. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar.» Diese Erkenntnis liess Mark Twain seine Romanfigur Pudd’nhead Wilson (dt. Knallkopf Wilson) 1894 sprechen. Im Jahr zuvor war der damals erst kürzlich eingeführte Dow Jones Index von 50 auf unter 30 Punkte gefallen. Was der Oktober dieses Jahr für eine Börsenentwicklung bringt, weiss man, logischerweise, noch nicht.

Was man aber weiss, weil es wissenschaftlich erhärtet ist: Wer sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen verteilt, hat bessere Chancen, auch in schwierigen Zeiten Geld an der Börse zu verdienen respektive weniger zu verlieren. Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise die Aufteilung in fünf gängige Anlageklassen – Aktien, Obligationen, Geldmarkt, Immobilien und Gold – in den vergangenen fünfzig Jahren (unterteilt in Fünfjahresabschnitte) immer zu einem positiven Anlageergebnis geführt hat. In keinem Fünfjahresabschnitt zwischen 1970 und dem laufenden Jahr performte mehr als eine Anlageklasse negativ.

Und für einmal, so siehts aus, gilt dies ebenfalls für die Zukunft. «Die Asset Allocation wird auch künftig rund 90 Prozent des Anlageerfolgs ausmachen und nicht das Market Timing», sagt David Swensen, Investmentdirektor des Stiftungsvermögens der Universität Yale. Mit anderen Worten: Was kaufen, ist viel wichtiger, als wann kaufen.

Bloss, was soll man kaufen? Ein Lösungsansatz kann sein, diesen Entscheid einem Portfoliomanager zu überlassen. Und darauf zu vertrauen, dass der Profi die bestlaufenden Anlageklassen und innerhalb dieser die erfolgreichsten Unternehmen oder Länder findet.

Wichtig ist, dass man nicht alle Eier in den gleichen Korb legt.

Als Alternative dazu ist Diversifizierung wie oben erwähnt empfehlenswert. Interessanterweise spielt es dabei eine untergeordnete Rolle, für welche Anlageklassen der Investor sich entscheidet. Wichtig ist vor allem, dass er nicht alle Eier in den gleichen Korb legt, wie man sagt. In seinem Buch «Plädoyer für eine bescheidenere Ökonomie» vergleicht Klaus Wellershoff, Unternehmensberater und HSG-Professor, die Performance eines sogenannt naiv zusammengestellten Depots mit der der wichtigsten Strategiefonds von Schweizer Banken (für Investoren in Franken).

Das naive Depot enthält je einen Sechstel Schweizer Obligationen, Immobilien, Aktien und Geldmarkt sowie Aktien und Obligationen des Rests der Welt, entspricht also den von Schweizer Vermögensverwaltern am stärksten eingesetzten Anlageklassen; naiv heisst die Auswahl, weil darin kein Wissen/keine Prognose über die Zukunft enthalten ist.

Ein erschütterter HSG-Professor

Die naive Anlagemethode, auch 1/n- oder im erwähnten Beispiel 1/6-Strategie genannt, schlägt den Durchschnitt der Angebote der Finanzindustrie. Und dies bei niedrigerem gemessenem Risiko. Über 27 Jahre wurde eine um 60 Prozentpunkte höhere Rendite eingespielt, wobei der maximale Einbruch «nur» 16 Prozent im Vergleich zu den 29 Prozent des Industriedurchschnitts betragen hätte, schreibt Wellershoff. Und bezeichnet das Ergebnis als «erschütternd».

Eine weitere wissenswerte Erkenntnis betreffend Diversifizierung haben Mitarbeiter von Pictet, einer Genfer Privatbank, kürzlich veröffentlicht: nämlich dass sich für Schweizer Aktienanleger eine internationale Streuung nicht gelohnt hat. In den vergangenen 25 Jahren konnte ausschliesslich mit Schweizer Aktien das beste Ergebnis erzielt werden (risikobereinigt ebenfalls). Dies habe damit zu tun, dass Schweizer Unternehmen stärker auf die Weltmärkte ausgerichtet seien als andere, so die Pictet-Research-Abteilung.

Pudd’nhead Wilson, Twains Romanfigur, hat, soviel uns bekannt ist, keinen lustigen Einzeiler zu Diversifizierung abgegeben. Dafür Warren Buffett, der, aufgepasst, kein Freund des Eierverteilens ist, sondern ein Stockpicker, einer also, der einzelne Unternehmen auswählt, und zwar der vielleicht erfolgreichste unserer Zeit: «Breite Diversifikation wird nur gebraucht, wenn die Anleger nicht wissen, was sie tun.»

Mark van Huisseling

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Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

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