Kunst kann ein lohnendes Investment sein, wenn nicht nur der kurzfristige Gewinn zählt.
Kunst kann ein lohnendes Investment sein, wenn nicht nur der kurzfristige Gewinn zählt. (iStock)
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Attraktiver als Zahlen-Kolonnen

HIT THE MARK Alternative Anlagen machen Freude, auch unabhängig davon, ob die Preise steigen. Es gibt aber ein paar Haken.

von Mark van Huisseling

Was kauft ein Investor, der bereits in alle möglichen Anlagekategorien investiert ist? Er diversifiziert in, salopp ausgedrückt, unmögliche Anlagekategorien. Und weniger salopp: Er kauft sogenannte alternative Anlagen. Dabei handelt es sich um Kunstwerke, alte respektive klassische Automobile, komplizierte Uhren, Wein beziehungsweise Spirituosen, Musikinstrumente, Designermöbel-Originale, Briefmarken, Turnschuhe, pardon: Sneakers, Erstausgaben von Büchern sowie Comics und so weiter

Mit anderen Worten: Statt Geld gegen immaterielle Werte – Aktien, Obligationen et cetera – zu tauschen, kauft man Sachwerte. Oder wie es der Autor eines Artikels im «WW-Magazin», der Beilage der «Weltwoche», beschrieb: «Es ist zugegebenermassen ein Luxusproblem, im wahrsten Sinn des Wortes. Mit steigendem Vermögen stellt sich die Frage, was man mit dem Geld machen soll.»

Es in Dinge zu stecken, die attraktiver sind als ausgedruckte Zahlenkolonnen (denn genau das bekommt man bei gewöhnlichen Anlagen ja zu Gesicht), könne ein Lösungsansatz sein. Anders ausgedrückt: «Objekte, an denen man Freude hat.»

Das ist zweifelsohne ein Vorteil von Oldtimern, Wein oder Kunstwerken: Sie machen bereits als Objekte an sich, von der Preisentwicklung abgesehen also, Freude. Der Nachteil: «In diesem Sektor herrscht keine Markttransparenz», zitiert das «WW-Magazin» Michael Brückner, einen deutschen Journalisten und Autor des Buchs «50 Sachwerte, die Sie ruhig schlafen lassen». Während man den Wert eines Unternehmens anhand von Kennzahlen und Marktanalysen relativ einfach beurteilen könne, sei für die Beurteilung eines Kunstwerkes oder Weinbrands viel Fachwissen nötig. Was zu einer Informationsasymmetrie zwischen Fachleuten und Laien führe.

Das stimmt im Grunde, vor allem was Qualität, Zustand, Herkunft («Provenance») und so weiter der Objekte angeht. Was die Wertentwicklung betrifft, nimmt die Markttransparenz hingegen laufend zu, dies dank zahlreicher Messlatten, auf die immer einfacher zugegriffen werden kann, um alternative Anlagen einzuordnen.

Über die Kurse von Weinen bekommt man auf «Liv Ex, the Fine Wine Market» Auskunft. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie VDA führt und veröffentlicht den Deutschen Oldtimer Index DOX. Oder der Mei Moses Index zeigt, wie sich die Preise von Kunstwerken verändern. Und in Zukunft dürfte dank der Blockchain-Technologie, die zurzeit vorangetrieben und kommerzialisiert wird, auch die Herkunft von kostbaren Objekten nachvollziehbarer werden.

Ein Blick auf die erwähnten Indizes zeigt – uneinheitliches. Für Weine beispielsweise ist 2019 ein schwacher Jahrgang. Alle von Liv Ex begleiteten Kategorien sind bisher unter Wasser; der «Fine Wine 100»-Index etwa, die hundert gefragtesten Angebote auf Auktionen, verlor bis Ende Oktober 0,2 Prozent, über die vergangenen fünf Jahre betrachtet ist er dagegen 31 Prozent im Plus.

Der Deutsche Oldtimer Index DOX legte seit 2016 bloss bescheiden zu, 1,4 Prozent 2017 respektive 2,2 Prozent vergangenes Jahr; stärkere Preissteigerungen wurden zwischen 2010 und 2015 gemessen (+ 36 Prozent). Und der Kunst-Index Mei Moses bewegte sich zwischen 2016 und 2018 um cirka 11 Prozent nach oben (Gesamtmarkt) beziehungsweise 13 Prozent (Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst).

Natürlich gilt für alternativen Anlagen das Gleiche wie für traditionelle: Die Entwicklung des Gesamtmarkts sagt wenig aus über einzelne Stücke. Wer zum Beispiel vor zwanzig Jahren einen VW-Bus Typ 2 «Bulli» von 1967 kaufte, hat das Modell mit der stärksten Entwicklung getroffen (im DOX), wer sich damals für einen Fiat 500 entschied, wurde abgehängt.

Wer alternative Anlagen kauft, sollte diese nicht bloss als Investment betrachten.

Kommt dazu: Anlageobjekte, die mehr Freude machen als ausgedruckte Zahlenkolonnen, sind oft auch viel aufwendiger in der Handhabe. Während eine Aktie oder ein Bond theoretisch im Wertschriftendepot vor sich hindämmert – praktisch sind es Bits, die an Stelle der physischen Wertschriften von der Bank administriert werden –, braucht ein Classic Car eine Garage, Unterhalt, Bewegung und so weiter. Doch das alles kostet Zeit und also Geld.

Plus: Die Märkte für Objekte sind nicht annähernd so liquide wie die für Aktien- oder Obligationen et cetera. Meine, sagen wir, ETFs auf den chinesischen Leitindex kann ich in Bargeld umwandeln, bevor jemand «sell» sagen kann. Eine Foto-Unikat von Wolfgang Tillmans lässt sich, mit etwas Glück, vielleicht bis Ende des Jahres verflüssigen. Und Tillmans ist einer der zurzeit «heissen», also handelbaren Künstler.

Wer sich für alternative Anlagen wie die hier beschriebenen entscheidet, sollte also tatsächlich Freude daran haben und diese nicht bloss als Investment betrachten. Sonst kann aus dem «Luxusproblem» rasch ein Problem werden.

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Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

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