Zurzeit herrscht Hausse an den Börsen. Die Frage ist bloss, wann es kippt.
Zurzeit herrscht Hausse an den Börsen. Die Frage ist bloss, wann es kippt. (Keystone)
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Wann stoppt der Bulle seinen Lauf?

HIT THE MARK Die Börsen in Amerika und der Schweiz brechen Rekorde. Ist das ein Grund zum Aussteigen? Im Grunde nein. Aber …

Von Mark van Huisseling

Vergangene Woche erreichte zuerst der Standard & Poor’s S & P 500 einen neuen Höchststand. Dieser Index umfasst die Aktien der 500 grössten börsennotierten Unternehmen Amerikas. Dann brach auch der Swiss Market Index SMI, in dem die 20 teuersten Schweizer Unternehmen versammelt sind, seinen bisherigen Rekord. Das sind Gründe zum Feiern, nicht wahr?

2019 ist bisher ein herausragendes Jahr für Anleger, die in amerikanische, Schweizer oder andere Aktien investiert sind – der S & P 500 sowie der Schweizer Markt SMI sind je rund 21 Prozent im Plus. Der MSCI World, der die wichtigsten Börsen der Welt wiedergibt, stieg knapp 20 Prozent (in Franken) oder der Euro Stoxx, in dem die grossen Firmen Europas enthalten sind, fast 19 Prozent (in Franken ebenfalls).

Doch Rekordstände führen dazu, dass sich Anleger mehr Gedanken machen, ob die Entwicklung anhalten kann. Oder eine Trendwende bevorsteht. Leider können weder Kommentatoren noch sonst jemand verbindlichen Voraussagen machen, die die Zukunft betreffen.

Was man dagegen mit Sicherheit sagen kann: Zahlen haben kein Gedächtnis. Es gibt kein Gesetz, wonach ein Kurseinbruch nach dem Erreichen eines Rekords wahrscheinlicher ist als bei einem anderen Indexstand. Oft wird die Analogie des Würfelspiels beigezogen: Fällt vier Mal hintereinander eine Sechs, ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim nächsten Wurf erneut eine fällt, genauso hoch wie beim ersten Wurf – und jedem anderen.

Oder wie der Autor des aktuellen Marktberichts des Vermögenszentrums VZ, eines Vermögensverwalters, schreibt: «Aus der Dauer eines Bullenmarkts lässt sich keine Aussage über die Wahrscheinlichkeit seines Endes ableiten.»

US-Index im Seitwärtsgang

Die Medien reagierten auf die jüngsten Rekorde eher zurückhaltend. «Aktienhausse überrascht Skeptiker erneut» war etwa die Überschrift der Nachricht der «New York Times». Einverstanden, wenn man die Kurven genauer betrachtet, sieht man, dass beispielsweise der amerikanische Index in den ersten vier Monaten des Jahres stark gestiegen ist, im Mai dagegen stürzte er sieben Prozent ab. Grund war die Verschärfung des Handelsstreits mit China.

Nun ist er wieder oben, sogar etwas weiter oben, bei 3040 Punkten (Stand: 29. Oktober). Was aber auch so gelesen werden kann: Seit April bewegte er sich mehr oder weniger seitwärts.

Das politische Risiko – dass der Handelsstreit wieder schärfer wird – ist wohl nicht kleiner geworden. Von der Notenbank kann weniger Unterstützung der Märkte erwartet werden, vergangene Woche senkte die amerikanische Fed den Leitzins zum dritten Mal dieses Jahr. Die Chefs grosser Firmen schliesslich sind zurückhaltend, wenn es darum geht, die hohen Gewinnerwartungen von Analysten für das kommende Jahr zu bestätigen; das Vertrauen in die Wirtschaftsentwicklung ist gesunken.

Was sollen Investoren als nächstes kaufen?

In der Schweiz ist die Ausgangslage nicht ganz vergleichbar. Hiesige Unternehmen gelten im länderübergreifenden Vergleich als gesund, zudem zahlen viele regelmässig recht hohe Dividenden. Doch in Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Schweiz oder auch andere Länder von einer Korrektur der Börsen Amerikas meistens mit getroffen werden. Kommt dazu, dass wichtige Handelspartner, besonders Deutschland, aber auch Amerika möglicherweise in eine Rezession rutschen könnten.

Wie teuer sind Aktien zurzeit überhaupt? Das Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV des europäischen Markts zum Beispiel liegt etwa bei 14,5, was tiefer ist als das langfristige Mittel von 16. Das heisst, sie sind nicht besonders teuer. Und noch folgendes: Seit dem 1. Januar 2007 haben die europäischen Börsen rund 20 Prozent verloren. In Amerika sind Aktien besser gelaufen, das KGV ist im historischen Vergleich aber ebenfalls immer noch unterdurchschnittlich.

Und schliesslich die Frage nach Anlage-Alternativen: Was sollen Investoren als nächstes kaufen? Anleihen von Industriestaaten seien grosso modo ein Verlustgeschäft, steht im VZ-Bericht. Rohstoff-Investments erscheinen angesichts des offenbar bevorstehenden zyklischen Abschwungs der Weltwirtschaft ebenfalls nicht besonders verlockend. Und Barreserven über ein taktisch notwendiges Mass hinaus zu halten ergibt ebenfalls wenig Sinn. Das ist alles richtig.

Unternehmensanleihen bieten gute Renditen bei überschaubaren Risiken.

Was das Vermögenszentrum dagegen unerwähnt lässt, sind Unternehmensanleihen. Solche stellen eine interessante Anlagekategorie dar, manche weisen einen hohen Zinscoupon auf und versprechen zudem Kursgewinnchancen.

«Banken sind restriktiv bei der Vergabe von Krediten. Das führt dazu, dass Unternehmen am Kapitalmarkt relativ hohe Zinsen bezahlen müssen», sagt Helge Müller, Portfolio Manager von Genève Invest, einem Vermögensverwalter, und Auftraggeber dieser Artikelserie.

Das führe zu guten Renditen bei sehr überschaubaren Risiken. «Auch gesamthaft gesehen sind Unternehmensanleihen ein Gebiet, das uns keine Sorgen bereitet. Wir können keine Blasenbildung erkennen.»

Für den Aktienanleger stellt sich, wie eigentlich immer, zurzeit aber vielleicht noch ein wenig drängender, die Frage: «Was tun – drinbleiben oder rausgehen?» Wer rausgeht, nimmt Gewinne mit, was nie verkehrt ist. Obwohl eine Investorenregel sagt, dass man nie soviel verdient, wie vor dem Ende der Hausse. Das stimmt. Bloss wann genau beginnt das Ende? Der richtige Zeitpunkt zum Aussteigen ist, bevor man Geld verliert. Das ist einfach gesagt. Ihn zu finden ist schwerer.

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Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

Wie verdienen Anleger in Zeiten von Niedrigst- oder Negativzinsen ein sicheres, planbares und attraktives Kapitaleinkommen? Mit dieser Frage haben sich die Portfolio Manager von Genève Invest vertieft auseinandergesetzt und folgende Antwort erarbeitet: dank Investments in ein Portfolio sorgfältig ausgewählter Anleihen von geprüften und für gesund befundenen Unternehmen in verschiedenen Währungen.

In der jüngeren Vergangenheit wurden mit solchen festverzinslichen Wertpapieren monatliche Renditen erzielt, die auf oder über der Höhe aktueller Jahresperformances anderer Anlagen liegen.

Die Genève-Invest-Gruppe ist eine zugelassene Vermögensverwaltung mit Sitz in Genf und Luxemburg. Sie betreut Privat- und Firmenkunden in über 40 Ländern. Neben der Anlage in festverzinsliche Wertpapiere ist GI spezialisiert auf das sogenannte «Value-Investing», die Selektion von und das Investieren in aussichtsreiche Qualitätsaktien.

Seit 2008 ist Genève Invest Fondsinitiator des Switzerland Invest Fixed Income High Yield Fonds, der dieses Jahr in der Kategorie «Renditestarke Anleihen global» mit dem Lipper und Citywire Fund Award ausgezeichnet wurde.