Schwimmendes Grand Hotel
Schwimmendes Grand Hotel
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Nicht einmal mehr die Ankerkette rasselt

Donaureise auf der Excellence Empress: trüber Strom, aber kein Corona-Trübsal an Bord.

Markus Dütschler (Text und Foto)

Gegen die Gewalt der Natur ist das modernste Schiff machtlos. Zu hoch ist nach den Regenfällen im Juli der Wasserstand der Donau, zu niedrig darum die Brücken.

Also wird nicht in Passau auf dem neuen Flaggschiff Excellence Empress des Reisebüros Mittelthurgau eingeschifft, sondern etwas flussabwärts.

Die Donau sei ja gar nicht blau, witzeln die meist im Rentenalter stehenden Gäste. Wiener Lästermäuler behaupten, dass Johann Strauss, der Komponist des Walzer-Ohrwurms, beim Komponieren selber blau gewesen sei.

Die letztes Jahr fertiggestellte Excellence Empress verfügt über 110 luxuriöse Kabinen
Die letztes Jahr fertiggestellte Excellence Empress verfügt über 110 luxuriöse Kabinen

Das Dahingleiten auf dem trüben Fluss beruhigt den Reisenden, der auf dem Sofa seiner Kabine sitzt und durchs Fenster blickt. Genauer gesagt sitzt er in der Junior Suite, von denen es auf der Empress, der «Kaiserin», besonders viele gibt. Es klopft, der Koffer wird gebracht, man reist auf einem «kleinen Grand Hotel», wie der Anbieter zu betonen nicht müde wird.

Man reist auf einem «kleinen Grand Hotel».

Das geräumige Bad mit Doppellavabo und Glasdusche hat man besichtigt. Bei Möbeln, Lampen und Farbgebung hatte Nazly Twerenbold das letzte Wort. Die Witwe des früheren Firmenchefs Werner und Mutter des jetzigen Firmenchefs Karim Twerenbold (vierte Generation), hat darauf geachtet, dass alles chic und edel wirkt.

Die Passagiere werden mit einer hervorragenden Küche verwöhnt.
Die Passagiere werden mit einer hervorragenden Küche verwöhnt.

Doch ist man hier auch sicher? Schliesslich ist Corona nicht ad acta gelegt. Veranstalter Mittelthurgau scheut keinen Aufwand. Mittels Ionisierung werden Viren in der Luft zerstört. Ein ähnliches System steckt in den Reisecars, die an den Anlegestellen warten, um die Passagiere zu den Sehenswürdigkeiten zu fahren.

Jede Vorspeise, jeder Gang ist liebevoll angerichtet

Etwas beitragen zur Sicherheit müssen auch die Gäste, indem sie sich auf den Korridoren mit Maske bewegen, bis sie nach der Handdesinfektion an fix zugeteilten Tischen Platz genommen haben. Und auch die Kellner eilen maskiert umher. Viele stammen aus Indonesien, manche aus Ungarn. Alle sprechen gut Deutsch und verrichten ihre Arbeit mit Freude und Hingabe.

Mittels Ionisierung werden Viren in der Luft zerstört.

Freude bereitet auch, was sie servieren. Seit jeher profiliert sich das Reisebüro Mittelthurgau mit einer gehobenen Küche. Auf unserer Donaureise arbeitet ein guter und welterfahrener Küchenchef an Bord. Das Œuf Bendict, das man zum Frühstück bestellen kann, jede Vorspeise, jeder Hauptgang und jedes Dessert ist liebevoll und ansprechend angerichtet und schmeckt wunderbar.

Leise gleitet das 135 Meter lange Luxusschiff dahin

Wer nicht zu müde ist, lässt sich danach in der Skylounge von der Bar-Crew einen Drink mixen und lauscht dem Pianisten. Leise gleitet das 135 Meter lange und 11,45 Meter breite Schiff dahin. Kaum ein Motorengeräusch dringt ans Ohr. Auch das Gerassel, das man auf älteren Schiffen vernimmt, wenn der Anker heruntergelassen wird, fehlt.

Das neue Schiff ist mit Clean Air Technology ausgerüstet, die den Schadstoff stark verringert – um 75 Prozent bei Stickoxiden und sogar 90 Prozent beim Feinstaub. Für diese Leistungen hat Twerenbold den «Myclimate Award 2020» gewonnen. Erreichen die Gäste ihre Kabine, ist die Bettdecke zurückgeschlagen und der Vorhang gezogen: Couverture gehört im «Grand Hotel» dazu.

Twerenbold hat den «Myclimate Award 2020» gewonnen.

Entlang der Donau bleibt das Wetter auch in diesem eher durchwachsenen Sommer meist freundlich, in Melk, Wien, Budapest oder Bratislava. Die Reiseleitung weiss Bescheid, welche Corona-Regeln an diesen Destinationen gerade gelten. Auf dem Schiff hingegen bleibt alles gleich: Die Kleider und sonstigen Utensilien sind in Schubladen und Schränken verstaut – und dort bleiben sie bis zum Schluss. Das verschafft Ruhe und Beständigkeit.

Die Excellence Empress ist bis 7. Oktober ab Passau unterwegs. Acht Tage im DZ mit VP und An- und Abreise ab 1295 Fr., sieben Tage ab 1245 Fr.

Im Krisenjahr 2020 und bis Mitte 2021 wurden Reisen abgesagt, verschoben und dann doch wieder annuliert. Umso mehr freuen sich die Passagiere, dass es diesmal klappt. Manche erzählen, was sie im restlichen Jahr noch alles für Reisen vorhätten, denn wegen Corona seien sie arg im Rückstand. Einer sagt beim Auschecken an der Reception: «Eigentlich könnte ich die Bordkarte gleich bei mir behalten.»

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