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Aktiv gegen Kurzsichtigkeit bei Kindern

Kurzsichtigkeit nimmt weltweit zu. Vor allem Kinder im Schulalter sind betroffen. Vorsorge und innovative Brillengläser können die Myopie im Jugendalter aufhalten.

Jacqueline Vinzelberg In Zusammenarbeit mit Gesundheitsoptik.ch

Bis 2050 werden fast 50 Prozent der Weltbevölkerung kurzsichtig sein, sagen klinische Studien des australischen Brien Holden Vision Instituts und der WHO voraus.

Kurzsichtigkeit ist genetisch veranlagt oder wird erworben. Ethnische Abstammung und Lebensstil wie etwa die Nutzung digitaler Endgeräte spielen dabei ebenso eine Rolle. Eine Myopie entwickelt sich in der Regel im Schulalter und schreitet fort, bis sie etwa im Alter von 30 Jahren zum Stillstand kommt. Verantwortlich dafür sind neue Sehgewohnheiten im Alltag der Kinder. Schüler blicken verstärkt in die Nähe, schauen in Bücher, Hefte und immer mehr auf Displays. Stetige Naharbeit regt den Augapfel zum Wachsen an. Die Folge ist Kurzsichtigkeit. Ein unterschätzter Aspekt ist ausserdem, dass sich Heranwachsende oft weniger an der frischen Luft und natürlichem Tageslicht bewegen. Dabei sind sich die Experten für Augengesundheit einig, dass viel Tageslicht nicht nur der Kurzsichtigkeit vorbeugt, sondern auch ihr Fortschreiten positiv beeinflusst. Auch sportliche Betätigung, bestenfalls im Freien, wirkt sich förderlich auf die Sehentwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Wichtig ist in jedem Fall, den Augen viel Abwechslung mit Blick in wechselnde Entfernungen zu bieten.

Je früher sich eine Kurzsichtigkeit herausbildet, umso ausgeprägter wird sie im Erwachsenalter sein, da das Auge bis zum 30. Lebensjahr wächst. Damit steigt zugleich das Risiko schwerwiegender Augenerkrankungen. Vor diesem Hintergrund ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und Therapie der Myopie besonders wichtig. Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und das Abfallen der schulischen Leistungen sind häufig Alarmzeichen für beginnende Fehlsichtigkeit, auf die Eltern achten sollten. 

Neue Brillengläser bremsen Kurzsichtigkeit

Ein neuartiges Brillenglas des japanischen Spezialglasherstellers Hoya sorgt seit einer Weile weltweit für Euphorie: «MiYOSMART»-Brillengläser können das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren um durchschnittlich 60 Prozent verlangsamen, wie mehrere Studien belegen. Die innovative Technologie zielt darauf ab, das Längenwachstum des Augapfels zu bremsen, das die Entwicklung der Kurzsichtigkeit begünstigt. Ein kurzsichtiges Auge ist meist länger als breiter. Eine herkömmliche Brille bildet das gesehene Bild auf der zentralen Netzhaut scharf ab. Das unscharfe Bild auf der darum herum liegenden Netzhaut treibt nach heutigem Kenntnisstand aber das Längenwachstum des Auges an, so wie auch eine unterkorrigierte Brille.

«MiYOSMART» sieht aus wie ein normales Brillenglas. Es hat eine zentrale optische Zone mit einer Fernkorrektur, die ein zentrales scharfes Bild ermöglicht. Aussen herum befinden sich wabenförmig abwechselnd optische Zonen, die für eine scharfe periphere Abbildung sorgen und so den Anreiz zum Längenwachstum mindern. Das Brillenglas wurde in Kooperation mit der Polytechnischen Universität in Hongkong entwickelt und 2018 in Asien eingeführt. Bei der 46. Internationalen Messe für Erfindungen in Genf gewann das «MiYOSMART» 2018 den «Grand Award» und die Goldmedaille. Im Oktober 2020 wurde es auf der Augenoptik-Fachmesse «Silmo» in Paris prämiert. Seit dem Frühjahr ist die Innovation auch in der Schweiz erhältlich. Um über die für den Einzelfall beste Lösung zum Myopiemanagement entscheiden zu können, ist eine umfassende Information der betroffenen Familien wichtig. Derzeit werden allerdings in der Schweiz die Methoden zur Progressionsminderung bei kurzsichtigen Kindern nicht von den Kassenleistungen der Krankenkassen gedeckt.

Prof. Anja Palmowski-Wolfe ist Fachärztin für Ophthalmologie und leitende Ärztin am Universitätsspital Basel

Frau Palmowski-Wolfe, laut Forschern nimmt die Kurzsichtigkeit bei Kindern stark zu. Teilen Sie diese Beobachtung?
Da wir eine Spezialsprechstunde für kurzsichtige Kinder anbieten, sehen wir natürlich auch mehr Kinder mit einer Kurzsichtigkeit. In Asien steigt die Kurzsichtigkeit stark an. In China hat während des Lockdowns die Rate der kurzsichtigen Schulkinder verglichen mit Vorjahren stark zugenommen. Bevölkerungsstudien aus Holland und Frankreich zeigen deutlich, dass auch bei uns der Prozentsatz der kurzsichtigen Kinder steigt. 

Gibt es eine wirksame Prophylaxe? Was raten Sie Eltern?
Vielen ist der positive Einfluss von Tageslicht, Abstand und Pausen bei Naharbeit gar nicht bewusst. Mindestens zwei Stunden pro Tag sollten am Tageslicht verbracht werden. Mehr Tageslicht kann den Effekt von Naharbeit teilweise kompensieren. Bei Naharbeit gilt ein ausreichender Abstand von mindestens 30 Zentimetern und regelmässige Pausen zur Entspannung der Augen, alle 20 Minuten. Hiermit kann sogar bei Veranlagung zur Kurzsichtigkeit die Entwicklung günstig beeinflusst werden. 

Warum sind Früherkennung von Kurzsichtigkeit und Myopiemanagement bei Kindern wichtig?
Wir wissen heute, dass mit jeder Dioptrie mehr Kurzsichtigkeit das Risiko für Folgeerkrankungen am Auge steigt. Hierzu zählen das frühe Auftreten einer Linsentrübung, der grüne Star, Netzhautablösung und das Auftreten einer Maculopathie (Erkrankung der Stelle des schärfsten Sehens) bei Hochkurzsichtigen. Je früher Kurzsichtigkeit erkannt und eine Myopiekontrolle erfolgt, umso erfolgreicher können wir sie behandeln. 

«MiYOSMART» von Hoya ist ein neuartiges Brillenglas zur Myopiekontrolle bei Kindern. Wie beurteilen Sie das Produkt?
Davon verspreche ich mir sehr viel. Das Brillenglas ist in der Schweiz erst seit dem Frühjahr erhältlich, deshalb fehlen noch eigene Langzeitdaten. In Asien und im benachbarten Ausland gibt es «MiYOSMART» schon länger. Vorliegende Arbeiten dazu zeigen einen sehr guten Effekt hinsichtlich Myopie-Progression.

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