Vorsicht bei Pflanzen im Bad: Für genügend Licht sorgen und Schimmel vermeiden.
Vorsicht bei Pflanzen im Bad: Für genügend Licht sorgen und Schimmel vermeiden. (Freepik)
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Willkommen im Dschungel

Ob Kunstwerke aus Moos oder Farne im Bad – die grünen Mitbewohner sind wieder im Trend. Worauf man bei der Begrünung der Wohnung achten muss. Und welche Pflanzenarten zurzeit besonders angesagt sind.

Aus zweiter Hand

Was bei Kleidern oder Möbeln Sinn macht, gilt auch für Zimmerpflanzen – nämlich das Secondhand-Prinzip. Denn dieses ist in den meisten Fällen nachhaltiger als ein Neukauf. Selbst wenn die grüne Mitbewohnerin von Bio-Qualität ist, war ihre Produktion und Bewässerung oft nicht umweltschonend. Bei ausländischen Zimmerpflanzen kommt der Transportweg mit seinem CO2-Verbrauch dazu. Wer da-rum bei einem Umzug in der neuen Wohnung über zu wenig Platz verfügt, oder wem trotz guten Willens kein grüner Daumen gewachsen ist, könnte seine Zimmerpflanzen, statt sie zu entsorgen, verschenken oder tauschen. Beispielsweise über Facebook, Quartier-Apps, Ricardo oder Ebay. In Zürich oder Bern gibt es zudem «Pflanzenbrockis», wo man Zimmerpflanzen abgeben oder auch neue günstig kaufen kann.

Waldstimmung im Wohnzimmer

Moos hat man bekanntlich in der Tasche. Als Kunstobjekt sieht man die grüne Landpflanze allerdings selten. Das Schweizer Unternehmen Greenfinity fertigt seit über zwanzig Jahren handgemachte Moosbilder und –wände an. Ein hauseigenes Team von Floristinnen und Floristen verwendet dazu europäisches Kugel-, Island-, Wald- und Dschungelmoos. Ein auf diese Weise konserviertes Objekt sollte während mindestens fünf Jahren seine Ausstrahlung behalten, vorausgesetzt, es ist nicht zu starkem Sonnenlicht ausgesetzt. Die Moosbilder brauchen keine Pflege, sie sind staubabweisend und feuchtigkeitsregulierend. Der typische Waldgeruch trägt zusätzlich zu einer harmonischen Stimmung bei.

Pflanzliche Reifeprüfung

Waren die Babyboomer und die Generation X Zimmerpflanzen eher abgeneigt, so haben die Millennials diese für sich entdeckt und posten regelmässig Fotos ihrer grünen Schützlinge in den sozialen Medien. Aber natürlich nur Schönheiten wie die Monstera deliciosa, die zwar einige Jahre weg vom (Blumen-) Fenster war, jetzt aber ein Comeback feiert. Wenn sich diese Generation noch nicht fürs Eigenheim, für Kinder oder ein Haustier entscheiden will, weil damit doch noch zu viel Verantwortung verbunden ist, sich aber trotzdem hin und wieder um jemanden kümmern möchte, ist sie mit einer pflanzlichen Mitbewohnerin gut bedient. Die Pflanze ist pflegeleicht, bescheiden, und im Notfall kann man auch mal mit ihr reden, wenn kein anderer zuhört. Oder wie ein Bonmot lautet: «Erwachsen ist man, wenn die Pflanze überlebt.»

Fürs Badezimmer

Auch wenn das Badezimmer mit seinem feuchtwarmen Ambiente auf den ersten Blick der ideale Aufenthaltsort für Zimmerpflanzen zu sein scheint – das täuscht. Denn nicht alle Arten fühlen sich hier wohl. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit kann beispielsweise die Erde im Topf zu schimmeln beginnen. In einem fensterlosen Badezimmer überlebt auch keine noch so robuste Zimmerpflanze, denn sie braucht Licht um zu gedeihen.

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Steht nur ein kleines Fenster zu Verfügung, dann sollte man eine kleinere Pflanze wählen und diese, vor allem in der dunkleren Jahreszeit, möglichst nahe ans Licht stellen. Ein Standortwechsel von Zimmerpflanzen sollte auch nie abrupt geschehen. Vor allem wenn sie vorher in einem kühlen Raum zuhause war. Es ist wichtig, dass sie sich langsam ans feuchte und warme Klima gewöhnen kann. Besonders für Badezimmer geeignet sind verschiedenste Farne, Berg- und Schusterpalmen, Tillandsien, Aloe Vera, Bogenhanf, Grünlilie und Glücksfeder.

Mehr Pflege in den kühlen Jahreszeiten

Vor allem in der Herbst- und Winterzeit fangen viele Zimmerpflanzen an zu schwächeln. «Schädlinge treten bei Zimmerpflanzen im Winter häufiger auf, da trockene Luft und das Heizen ihre Vermehrung begünstigen», sagt Nicole Hugener, Zimmerpflanzen-Expertin beim Gartencenter Bacher in Langnau am Albis. Darum sollten sie auch nie direkt über einer Heizung stehen oder winterlicher Zugluft ausgesetzt sein. Relativ verbreitet seien Spinnmilben, Schild-, Woll- und Schmierläuse, erklärt Hugener.

Diese Zimmerpflanzen sind zurzeit im Trend

  • Clusia

  • Aglaonema (Kolbenfaden)

  • Ficus lyrata (Geigenfeige)

  • Calathea (Korbmarante)

  • Strelitzia nicolai (Paradiesvogelblume)

  • Bananenpflanze (Musa)

  • Platycerium alcicorne (Geweihfarn)

  • Tillandsien (Luftpflanzen)

  • Monstera (Fensterblatt); gibt es auch als Rarität mit panaschierten Blättern

(Getty Images)

Um einen Befall vorzubeugen, sollte man die Luftfeuchtigkeit, etwa durch Besprühen, erhöhen und die Pflanzen regelmässig nach Schädlingen absuchen. Wenn diese schon da sind, kann ihnen ein biologisches Pflanzenschutzmittel den Garaus machen. Hat sich Staub auf den Blättern abgesetzt, erschwert dies die Lichtaufnahme der Pflanze. Gut wäre es darum, ihre Blätter regelmässig und sanft mit warmem, möglichst kalkfreiem Wasser abzureiben. Das zusätzliche Besprühen hilft zusätzlich gegen braune Blattspitzen, die ebenfalls oft Folge trockener Heizungsluft sind. «Stehen die Pflanzen an einem trockenen Standort, reicht es, sie ein- bis zweimal pro Woche zu giessen. Auf das Düngen sollte man nicht ganz verzichten, aber seltener als im Frühling und Sommer», sagt Nicole Hugener.

Grüne Energie gegen Stress und für mehr Zufriedenheit

Verschiedene Studien, die über die letzten Jahre in Büros, Spitälern und Schulen durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass grüne Zimmergenossinnen mehr als nur gut aussehen. Sie sind auch gut für die körperliche Gesundheit und die Psyche. Sie reduzieren das CO2 und andere Schadstoffe in der Luft. Damit reduziert sich Müdigkeit, und die Konzentration steigt. So schreibt das Netzwerk «Psychische Gesundheit Schweiz», dass sich die Leistung von Studienteilnehmern in von Pflanzen begrünten Räumen um 15 Prozent erhöht habe. Weitere Forschungsarbeiten zeigten auf, dass sich auch die Krankheitstage und Fehlzeiten von Mitarbeitenden verringern, wenn in Büros Zimmerpflanzen stehen. Dieser Effekt konnte auch bei Schulkindern nachgewiesen werden. In begrünten Räumen steigt zudem die Zufriedenheit, der Stresspegel nimmt ab. Und auch bei Patienten in Spitälern zeigt sich nach einer Operation ein besserer Genesungsprozess, wenn eine Station mit Blumen und Pflanzen ausgestattet ist. Zudem sind die Kranken ihrem Aufenthalt gegenüber positiver eingestellt.

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