Felix Schregenberger verbringt sein Leben zwischen Zürich und Buenos Aires.
Felix Schregenberger verbringt sein Leben zwischen Zürich und Buenos Aires. (Stevan Bukvic)

«Ich habe oft gesehen, wie wichtig Wohneigentum ist»

Der St. Galler Felix Schregenberger hat sich in Zürich zum erfolgreichen Selbstständigen mit Wohneigentum entwickelt. Für den Ruhestand hat er vorgesorgt, hier und in Buenos Aires.

Von Mark van Huisseling

Fragt man den 62-Jährigen aus Zollikerberg, wie lange er noch vorhabe zu arbeiten, zitiert er seinen älteren Bruder: «Mit 75 denke ich das nächste Mal über das Aufhören nach.» Schliesslich gehe es ihm gut und mache ihm sein Beruf – er führt ein eigenes Unternehmen in Zürich, das sogenannte Postproduction, also Bearbeitung von Fotos, anbietet – weiterhin Spass, sagt Felix Schregenberger.

Wenn man dem Vater zweier erwachsener Kinder so zuhört, bekommt man fast den Eindruck, er staune selbst ein wenig darüber, wie erfolgreich er beruflich unterwegs ist und wie gut sich seine private Lage entwickelt hat.

Nach Abschluss des Lehrerseminars in St. Gallen, wo er aufwuchs, zog er im Frühling 1980 nach Zürich, das damals gerade brannte. Jedenfalls behaupteten das unruhige Jugendliche, die für ein autonomes Zentrum et cetera demonstrierten. Schregenberger wollte nicht Lehrer sein, sondern arbeitete für eine Baufirma als Handlanger und wohnte zeitweise in einem besetzten Haus – beides betrachtet er rückblickend als wertvolle Erfahrungen.

Wenn auch nicht so entscheidend für seine weitere Zukunft wie die Begegnung mit Diana, einer bildenden Künstlerin aus Argentinien, die sich damals gerade in der Schweiz aufhielt.

Freie Künstler in Buenos Aires

Die beiden wurden rasch ein Paar, und ein Jahr später folgte er ihr nach Buenos Aires, um dort zusammen als freie Künstler zu leben. Das funktionierte künstlerisch gut, vor allem für seine Bilder-Performances wurde das Duo Felix y Diana beachtet. Den Lebensunterhalt bestritt er aber als Fotograf.

1988 zog das Paar, mittlerweile Eltern einer gemeinsamen Tochter geworden – Diana hatte zudem bereits eine kleine Tochter aus einer früheren Beziehung –, in die Schweiz. «Der Plan war, nur kurz hierzubleiben zum Geldverdienen und dann nach Mailand auszuwandern», sagt Schregenberger; die Stadt war damals in ihren Augen der Place-to-Be für Künstler.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – 32 Jahre später sind Felix und Diana noch immer in der Schweiz. Sie malt immer noch. Er hat sich in dieser Zeit zu einem gefragten Bildbearbeiter entwickelt. Dabei geht es darum, Fotos am Computer zu perfektionieren, damit sie für Werbekampagnen verwendet werden können, oder etwa bestehende Aufnahmen an die neuen Vorgaben der Bildwelt eines Unternehmens anzupassen.

«Ich bin vom Hausbesetzer zum Hausbesitzer geworden.»

1997 machte sich Schregenberger selbstständig, einige Jahre zuvor war eine Software mit Namen Photoshop auf den Markt gekommen, mit dieser hatte er sich rasch vertraut gemacht. Seine Firma lief von Anfang an gut. «Ich konnte auf hohem Niveau einsteigen, meine Auftraggeber waren schon damals führende Werbeagenturen und bekannte Fotografen.»

Nach zwei Jahren fand das Paar – inzwischen mit zwei gemeinsamen Kindern; Dianas Tochter lebte mittlerweile mehrheitlich in Buenos Aires bei ihrem Vater – ein Einfamilienhaus in Zollikerberg zu einem Preis im niedrigen siebenstelligen Bereich. «Wir konnten das dafür nötige Eigenkapital ohne fremde Hilfe stemmen», sagt Schregenberger. «So war ich vom Hausbesetzer zum Hausbesitzer geworden.»

Er hat es nicht bereut. Durch den Einfluss seiner Frau aus Argentinien sowie den Aufenthalt in diesem Land zu einer Zeit, als die Inflation dort 25 Prozent betrug – im Monat –, habe er Sachwerte zu schätzen gelernt. «Immobilien, Wohneigentum … das ist etwas Handfestes», sagt er. Und kommt auf das Improvisationstalent, die Stehaufmännnchen- beziehungsweise Stehaufmädchen-Mentalität zu sprechen, die in Argentinien viel verbreiteter sei als in der Schweiz.

Das Paar verbringt seit vielen Jahren jeweils Dezember und die erste Januarhälfte in der argentinischen Grossstadt. Ihn fasziniere, wie die Leute sich alle paar Jahre neu erfinden und beruflich regelmässig etwas ganz anderes machen oder anbieten müssen, während bei uns die Mehrheit ihrer einmal ergriffenen Betätigung treu bleibt.

Im Jahr 2007, gerade vor der Finanz- und Wirtschaftskrise, kauften er und seine Frau eine kleine Immobilie im angesagten Palermo-Soho-Viertel von Buenos Aires. Möglicherweise Investment-Rendite-technisch nicht die beste aller möglichen Entscheidungen, sagt er. Doch dieser Gedanke sei nicht im Vordergrund gestanden: «Ich habe oft gesehen, wie wichtig es für Familien in Argentinien ist, Wohneigentum zu haben.»

Zurzeit bewohnt seine Stieftochter den Hausteil. Doch in Zukunft dürfte dieser auch in der Schregenberger-Planung eine wichtigere Rolle bekommen: Er und seine Frau haben vor, in den kommenden Jahren das zu gross gewordene Haus in Zollikerberg zu verkaufen – der Wert dürfte sich seit 1999 fast verdreifacht haben – und stattdessen eine kleinere Wohnung in der Stadt Zürich zu nehmen. Sowie mehr Zeit in Buenos Aires zu verbringen. «Das jeweils nicht benutzte Objekt werden wir dann vermieten», sagt er.

Schregenberger fasziniert, wie sich die Argentinier immer wieder neu erfinden.

Das ist eine komfortable Ausgangslage, was die Liquiditätsplanung betrifft. Zusätzlich komfortabler wird sie noch durch die Summe, die Schregenbergers durch den Hausverkauf zufliessen wird. Ausserdem haben er und seine Frau in der Vergangenheit nach Kräften in ihre dritten Säulen einbezahlt, wohingegen er sich für seine berufliche Vorsorge BVG auf die obligatorischen Beiträge beschränkte.

Wie er das Guthaben aus der Säule 3 beziehen wird – Rente oder Kapital –, hat er noch nicht entschieden. Er neige aber wohl zum Rentenmodell. Denn von Anlagen an den Finanzmärkten verstehe er wenig, sagt er, zudem seien ihm Börseninvestments vom Gedanken her nie sympathisch gewesen.

Seine finanzielle Idealvorstellung? Also noch idealer, als seine und die Lage seiner Frau ohnehin ist? «Ich habe den Traum noch nicht aufgegeben, bei Euromillions zu gewinnen», sagt er nur halb im Spass. «Dann würde ich bloss noch bildende Kunst machen, reichlich spät zwar, aber immerhin.»

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Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

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